30. Juni 2025

Tra6 fördert die Entwicklung von H2O2-Biosensoren in Chlamydomonas Tra6 fördert H2O2-Sensoren in Chlamy

Kooperation Caspari / Ugalde (INRES)

Ein Kooperationsprojekt der AG Caspari mit der Gruppe von José Ugalde (INRES), in dem es um die Entwicklung von H2O2-Biosensoren in der Grünalge Chlamydomonas geht, wir nun von Tra6 'Sustainable Futures' mit 10 000€ gefördert. Mit den Geldern werden zwei WHF-Stellen generiert. 

Dynamic monitoring of light-induced H2O2 in photosynthetic cells
Dynamic monitoring of light-induced H2O2 in photosynthetic cells - A-B, Sensors for hydrogen peroxide (H2O2). A highly H2O2-sensitive 2-cys peroxiredoxin from S. cerevisiae (Tsa2) or the sensing domain of the OxyR transcription factor from N. meningitidis were fused to a redox sensitive GFP (roGFP2), or a circularly permutated YFP (cpYFP), generating the roGFP2-Tsa2ΔCR (A) or HyPer7 (B) biosensors, res-pectively. Upon H2O2-sensing, oxidation of the biosensors alters the excitation spectra of the fluorescent proteins (red and blue curves, right panels in A and B). roGFP2-Tsa2ΔCR reduction depends initially on reduced glutathione (GSH), which is then restored by glutathione reductase (GR), while the sulfenic acid (-SOH) in Tsa2, and the HyPer7 sensor is reduced by thioredoxins which are in turn recycled by NADPH-de-pendent thioredoxin reductase (NTR). C-D, The Internal Light Unit (ILU) prototype allows automatized sample illumination within a fluorescence plate reader E-F, Confirmed expression of roGFP2-Tsa2ΔCR in Chlamydomonas cytoplasm (E) or chloroplast (F). G, Dynamic measurements of H2O2 levels in light-dark transitions with sub-cellular resolution in Chlamydomonas. H-I, Expression of HyPer7 in Arabidopsis cytosol (H) or plastids (I). J-K, Dynamic measurements of H2O2 levels (J) or the gluathione redox poteintial (EGSH) (K) in light-dark transitions with sub-cellular resolution in Arabidopsis © Jose Ugalde, Oliver Caspari
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H2O2 ist eine reaktives Sauerstoffspezies, welche natürlicherweise als Seitenprodukt der Photosynthese entsteht. Dies stellt photosynthetische Zellen vor ein Problem: akkumuliert H2O2, so reagiert es willkürlich mit Stoffen in der nahen Umgebung und kann sowohl die Protein, welche Photosynthese am laufen halten, als auch die DNA des Chloroplasten schädigen. Gleichzeitig ist H2O2 jedoch möglicherweise auch ein wichtiger Botenstoff. Im Vergleich zu anderen reaktiven Sauerstoffspezies ist H2O2 relativ stabil, was die Möglichkeit eines Exports in das Zytoplasma und somit die Nutzung als Signalstoff denkbar macht. Signale, die der Chloroplast zurück an den Nukleus sendet, nennt man 'retrograd' - solch retrogrades signalisieren, wie es dem Chloroplasten geht, ist sehr wichtig, da die überwiegende Mehrheit der Proteine des Chloroplasten im Nukleus kodiert sind, im Zytoplasma hergestellt und dann in die Organelle importiert werden. Benötigt der Chloroplast eine andere Zusammensetzung von Proteinen, beispielsweise weil plötzlich erheblich mehr Licht ankommt, so muss der Nukleus informiert werden um einen Ausgleich schaffen zu können. 

Um die Aktivität von H2O2 in der Zelle testen zu können, wurden in den letzten Jahren auf Grundlage von fluoreszierenden Proteinen Biosensoren entwickelt, welche in der Lage sind, über ein fluoreszenzsignal anzuzeigen wie viel H2O2 vorhanden ist. Die Gruppe von José Ugalde am INRES hat für die Anwendung solcher Biosensoren in der Photosyntheseforschung ihre Fluoreszenzplattenleser mit einem Modul aufgerüstet, welche die Bestrahlung der Proben mit Licht in der Maschine ermöglicht. Damit kann man dann direkt messen, wie viel H2O2 produziert wird, wenn die Zellen einer bestimmte Menge Licht ausgesetzt sind. Indem man verschiedene Stämme erstellt, die den Biosensor jeweils in unterschiedlichen Zellkompartimenten besitzen, kann man dann in Echtzeit verfolgen, wie H2O2 im Chloroplasten durch Photosynthese entsteht und sich dann in andere Teile der Zelle ausbreitet.

Um diese Technologien optimal nutzen zu können, wollen wir in der AG Caspari neue Genkonstrukte klonieren, welche den H2O2-Sensor 'Hyper7' in unterschiedliche Zellkompartimente der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii entsenden. Diese Stämme können wir dann mit existierenden H2O2-Sensorstämmen in der Alge und Pflanzen vergleichen. Zudem wollen wir unterschiedliche Mutanten, welchen Gene der Photosynthese oder des Abbaus von H2O2 fehlen, mithilfe der Biosensoren untersuchen. Mit diesen Arbeiten wollen wir die Rolle von H2O2 als retrogrades Signal besser bestimmen, die Kooperation zwischen den zwei Laboren festigen und Daten sammeln, um eine Publikation zu schreiben und weitere Fördermittel zu erschließen.

Das Projekt wird gefördert durch Tra6 

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